Vor drei Wochen war bei uns im Hegering eine Fuchswoche. Was genau eine Fuchswoche ist und welche Erfahrungen ich gesammelt habe, wollte ich einmal teilen…
Fuchswoche:
Bei uns im Hegering findet zwei mal im Jahr eine Fuchswoche statt. In dieser Woche wird verstärkt der Fuchs bejagt. Hierzu werden Jungjägern, jungen Jägern aber auch revierlosen Jägern Ansitzmöglichkeiten vermittelt. Unser Hegeringsleiter hatte dazu die Organisation übernommen und Interessenten an die einzelnen Reviere vermittelt. So konnten zum Beispiel aus dem letzten “Jungjägerkurs” sieben Jungjäger an dieser Fuchswoche teilnehmen und Erfahrungen sammeln.
Bilder:
Leider habe ich keine Bilder von Tieren machen können. Dazu ist mein Handy einfach zu schlecht. Außerdem habe ich mich auch aufs Jagen konzentrieren wollen um möglichst viel zu lernen. Mir ist es momentan wichtiger ein waidgerechter, guter Jäger zu werden, als Tierfotograf und Fotoblogger.
Trotzdem sind ein paar Bilder entstanden,um mich mit anderen auszutauschen und Erlebnisse besser teilen zu können (z.B. auf diesem Blog hier ;P ).
Meine Erlebnisse während der Fuchswoche:
Vorbereitung:
Am Samstag vor der Fuchswoche, hatte mich der Revierpächter ins 15 min entfernte Revier eingeladen. Zusammen haben wir dann einen Drückjagdbock an einen Stoppelacker gestellt, auf dem ich sitzen sollte. Während der Fahrt wurde ich dann über das Revier und die Bestände informiert. Im Anschluss dazu haben wir das Vorgehen für die Woche besprochen: Ich soll kurz Bescheid geben wenn ich zu den vereinbarten Terminen vor Ort im Revier bin. Auch sollte ich am Tag danach kurz Meldung machen was ich gesehen habe, etc. . Bei Schussabgabe ist natürlich zeitnah Kontakt aufzunehmen. Leider konnte ich “nur” an drei Abenden ansitzen. Mehr war mit Arbeit und Haussegen einfach nicht drin. Was mich aber total überrascht und gefreut hat: Freigabe für Fuchs UND Schwarzwild ! YAY !
Montag:
Die Fuchswoche hat für mich direkt mit einem Abendansitz gestartet. Beim Angehen hatte ich leider zwei Hasen aufgescheucht. Naja egal. Sie werden es mir danken, wenn ich mich dann später um Reineke kümmere ;). Gegen 19:30 habe ich meinen Stand eingenommen und kurze Zeit später tummelten sich dann auch eine Menge Ringeltauben auf dem Stoppelacker. Etwas später kamen auch die beiden Hasen wieder.
Ich hatte hauptsächlich die Waldkante rechts von mir im Blick, da von hier der Fuchs kommen sollte. So hab ich leider den links von mir aus dem Bestand sprintenden einzelner Keiler erst zu spät gesehn. Nun gut… Er rannte spitz von mir weg direkt in den Mais, so dass ich nur Waidloch und Brunftkugeln in einer Staubwolke erkennen konnte. An einen Schuss war so eh nicht zu denken…
Ich habe dann noch bis ca. 23:30 Uhr gesessen. Dann musste ich auch so langsam nach Hause. Am nächsten Tag ging um 4:30Uhr schon der Wecker …
Ach ja: Einen Fuchs habe ich nicht gesehn…
Mittwoch:
Da der Wind am zweiten Tag aus einer anderen Richtung kam, bin ich den Ansitz von einer anderen Seite angegangen. So würden mich die Wildschweine links von Drückjagdbock im Bestand hoffentlich nicht bemerken.
Ich konnte wieder Ringeltauben und Hasen beobachten. Später marschierte von links aus dem Maisfeld ein Fasan hinten auf 120m an der Feldkante entlang. Ich konnte ihn mit meinem 8×56 super beobachten. Es war übrigens das erste mal, dass ich einen Fasan in freier Natur gesehen habe. Fantastisch !
Als die Sonne unter ging kam im besten Mondlicht von rechts eine Rotte Wildschweine aus dem Wald. Sie wollten geradeaus über den Acker in den Mais ziehen. Vorne weg zog eine Bache mit Beibache und vermutlich einem Überläufer. 60-70m dahinter kamen 3 gestreifte Frischlinge von maximal 10kg. Von diesen habe ich den letzten dann auf 50m ins Fadenkreuz genommen. Scheiße… der war trotzdem nur so groß wie mein Leuchtpunkt. Und verdammt… flink war er auch noch. Ich war in dem Moment so unsicher, dass ich dann den Finger gerade gelassen habe.
Nachdem die kleinen Gestreifeten dann außer Reichweite waren, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen – Ich Idiot hätte auch mal die Vergrößerung hochdrehen können. Daran habe ich in all der Aufregung nicht gedacht … sehr ärgerlich. Aber nur so lernt man! Immerhin war es so besser, als unsicher geschossen zu haben!
Einen Fuchs hatte ich auch an diesem Abend nicht gesehn…
Aber ich wollte ja Freitag nochmal los, deswegen habe ich schnell im Internet zwei Fuchslockmittel bestellt.
Freitag:
So… dritter und letzter Ansitz in der Fuchswoche:
Ich habe mich sehr darauf gefreut die Mondfinsternis beim Ansitz zu sehen. Auch habe ich gehofft mit dem Mauspfeifchen einen Fuchs anlocken zu können. Des Weiteren hatte ich ja noch eine Rechnung mit den Schweinchen offen ;).
An diesem Freitag war es wie die letzten Tage sehr heiß und so konnte ich nur vereinzelt ein paar Ringeltauben und einen Hasen erspähen.
Auf einmal kamen aber total unverhofft ein treibender starker Bock mit Ricke aus dem Bestand geschossen, drehten eine schnelle Runde über den Stoppelacker und verschwanden wieder im Wald. Ich war total perplex wie schnell die beiden waren. Das Treiben des Bocks ging dann den ganzen Abend. Immer mal wieder schossen die beiden aus dem Wald und scheuchten alles auf. Ich saß mit etwas gemischten Gefühlen dort. Einerseits freute ich mich das Treiben beobachten zu können, andereseits hatte ich Zweifel ob so Fuchs oder Schweine noch kommen…
Immerhin war es Freitagabend und ich hatte am Wochenende Zeit zum Schlafen. Also konnte ich ja länger sitzen bleiben.
Pünktlich zur Mondfinsternis…
… kam dann natürlich die Rotte Wildschweine. Selbstverständlich war das Licht nicht ausreichend… Ich drehte an der Vergrößerung aber es hat nicht geholfen. – Schade!
Etwas später habe ich dann ein Knacken und Rascheln wahrgenommen. Ein junger Dachs ist im Graben unter meinem Ansitz unter mir durchgewandert. Scheinbar hat er mich überhaupt nicht bemerkt und zog so gemächlich den Graben entlang.
Kurz bevor ich nach Hause aufbrechen wollte, kamen noch zwei Wildschweine hinten an der Feldkante aus dem Wald heraus. Die kürzeste Entfernung betrug ca. 120m und ich konnte weder einen Pinsel, noch Zitzen erkennen. Auch konnte man vor dem Erdwall mit dem Bewuchs keine Gestreiften erkennen. Diese hätten ja auch wie am Mittwoch 80m hinterher laufen können. Ich habe dann die beiden laufen lassen und bin 20 min nachdem sie aus dem Bilckfeld waren leise zum Auto gelaufen.
Ach ja. Einen Fuchs hatte ich immer noch nicht gesehen…
Sonntag:
Abschließend fand zum Ende der Fuchswoche ein gemeinsames Frühstück mit allen Beteiligten statt. Zuerst wurde aber die Strecke verblasen.
Zur Strecke sind nur vier oder fünf Füchse gekommen. Viele meiner Kollegen hatten wie ich ebenfalls keinen Fuchs im Anblick. Vermutlich war die lang anhaltende Hitze Schuld. Vielleicht sind die Füchse aber auch wegen den Temperaturen später aus dem Bau gekommen. Und da haben die Waidgenossen schon im Bett lagen.
Resümee:
Auch wenn ich keine Beute gemacht habe, habe ich sehr viel erlebt. Ich hatte viel Anblick und erste Chancen, die ich leider vertan habe. Ebenso konnte ich Erfahrung beim Ansprechen und Pfeifen sammeln. Auch konnte ich mein neues Fernglas endlich einmal bei Nacht testen.
Rückblickend betrachtet war es eine tolle Erfahrung und ich bin dem Hegering sehr dankbar, dass sie so etwas anbieten. Denn dieses Angebot ist, wie ich später feststellen musste, keine Selbstverständlichkeit für jedes Hegering.
Ich freue mich schon auf die nächste Fuchswoche und hoffe wieder dran teilnehmen zu können.
Links:
Wie wird man Jäger ? – Seite vom Landesjagdverband NRW
Hier ein Einblick wie ich die Jägerprüfung erlebt habe.
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1 thought on “Fuchswoche 2018”